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Vereinbarkeit ist Zukunftsthema gegen den Fachkräftemangel

Der Veranstaltungsort im Zentrum Zukunft im ecopark in Emstek hatte Symbolwirkung. So ging es bei der Feierstunde anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Verbundes familienfreundlicher Unternehmen e. V. Oldenburger Münsterland am 29. September 2022 in erster Linie nicht um einen Rückblick in die Vergangenheit, sondern vielmehr um Zukunftsthemen. Fachkräftemangel, Flexibilisierung der Arbeitswelt, Digitalisierung, Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, Selbstständigkeit und Vereinbarkeit, Integration von Frauen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt, Führen in Teilzeit oder die Unterstützung von Alleinerziehenden sind nur einige der Herausforderungen, mit denen sich der Verbund familienfreundlicher Unternehmen e. V. heute, 30 Jahre nach seiner Gründung, beschäftigt.

Verbund familienfreundlicher Unternehmen e. V. feiert 30-jähriges Jubiläum

Der Veranstaltungsort im Zentrum Zukunft im ecopark in Emstek hatte Symbolwirkung. So ging es bei der Feierstunde anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Verbundes familienfreundlicher Unternehmen e. V. Oldenburger Münsterland am 29. September 2022 in erster Linie nicht um einen Rückblick in die Vergangenheit, sondern vielmehr um Zukunftsthemen. Fachkräftemangel, Flexibilisierung der Arbeitswelt, Digitalisierung, Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, Selbstständigkeit und Vereinbarkeit, Integration von Frauen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt, Führen in Teilzeit oder die Unterstützung von Alleinerziehenden sind nur einige der Herausforderungen, mit denen sich der Verbund familienfreundlicher Unternehmen e. V. heute, 30 Jahre nach seiner Gründung, beschäftigt. Das sei bei der Gründung des Unternehmensverbundes am 7. September 1992 noch anders gewesen, wie die 1. Vorsitzende Katja Meyer-Sieveke in ihrer Begrüßung den rund 70 anwesenden Vertretern aus Politik und Wirtschaft erläuterte. „Damals ging es darum, Frauen nach der Familienphase den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern“, erklärte sie in einem kurzen Rückblick. Die Vereinbarkeit von Familienaufgaben und Beruf habe bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren, sondern spiele mit Blick auf den Fachkräftemangel eine entscheidende Rolle. Bei dieser Gelegenheit bedankte sie sich bei Doris Böckmann-Lucks, die als erste Geschäftsführerin seinerzeit den Verbund ans Laufen gebracht habe. 20 Unternehmen zählten zu den Gründungsmitgliedern. Heute sind es rund 170 Unternehmen, Kommunen, Bildungsträger und Organisationen, die den Verbund zum stärksten familienfreundlichen Unternehmensverbund in Niedersachsen machen. Das sei auch der engagierten Arbeit der Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft als Geschäftsstelle des Verbundes und der heutigen Geschäftsführerin Renate Hitz zu verdanken.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei immer die gute Zusammenarbeit mit den Landkreisen Cloppenburg und Vechta gewesen, die von Anfang an dabei waren, hob der 2. Vorsitzende des Verbundes Carsten Groneick hervor. Mehrere gemeinsame Projekte habe man in der Zeit realisieren können. Das neueste Projekt sei der StartPunkt:OM, bei dem es um die Unterstützung von Unternehmensgründerinnen und -gründern gehe. Vechtas Landrat Tobias

Foto: Martina Böckermann
Von links: Henning Tirrel (Treuhand Unternehmensberatung GmbH & Co. KG), Carsten Groneick (2. Vorsitzender des Verbundes), Tobias Gerdesmeyer (Landrat Vechta), Hermann Schröer (stellv. Landrat Cloppenburg), Katja Meyer-Sieveke (1. Vorsitzendes des Verbundes), Renate Hitz (Geschäftsführerin des Verbundes familienfreundlicher Unternehmen e.V.).

 


Gerdesmeyer hob die Bedeutung des Unternehmensnetzwerks in Bezug auf den Fachkräftemangel hervor. „Netzwerke sind wichtig für zukünftige Projekte. Wir werden das Thema Fachkräftemangel in Zukunft weiterdenken müssen“, betonte Gerdesmeyer in einer von Carsten Groneick moderierten Talkrunde. Cloppenburgs stellv. Landrat Hermann Schröer ergänzte, man dürfe den Faktor Pflege als Zukunftsthema nicht unterschätzen.
Die neue Arbeitswelt war auch Thema des Impulsvortrages „New Work und Familienfreundlichkeit“ des Gastreferenten Henning Tirrel von der Treuhand Unternehmensberatung GmbH & Co. KG. „New Work bedeutet, dass Mitarbeiter arbeiten können, wann und wo sie wollen“, so Tirrel. Das erfordere aber flexible Arbeitszeiten, Digitalisierung, neue Kommunikationskonzepte, Anpassungen und Akzeptanz in der Führungsebene, stärkere Einbeziehung von Frauen, Vereinbarkeit von Pflege und Arbeit sowie die seelische Gesundheit der Mitarbeitenden und die Schaffung eines echten Wir-Gefühls. Die anschließende Diskussion zeigte, dass es gerade in ländlich geprägten Regionen wie dem Oldenburger Münsterland noch viele Hürden zu überwinden gilt, um eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitswelt hinzubekommen. „Die Lösung liegt vermutlich irgendwo in der Mitte“, so das Fazit von Henning Tirrel.