Arbeitskreis aus dem Landkreis engagiert sich zum Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Es ist ein internationaler Tag, der konkret vor Ort im Landkreis Vechta gestaltet wird: Rund um den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der weltweit am 25. November begangen wird, hat ein Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Vechta und weiterer Beratungseinrichtungen für Chancengleichheit Aktionen und Angebote auf die Beine gestellt. „Mit ständig neuen Kampagnen versuchen wir, das Thema in alle Orte, alle Altersgruppen und alle Gesellschaftsschichten zu transportieren, weil auch überall Gewalt geschieht“, erklärt Astrid Brokamp, Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Vechta.
Sie und ihre Mitstreiterinnen nehmen den 1981 von Menschenrechtsorganisationen organisierten und seit 1999 als offizieller Aktionstag der Vereinten Nationen stattfindenden Tag jährlich zum Anlass, um auf das Thema aufmerksam zu machen. In diesem Jahr zeigt ein umfangreiches Aktionsprogramm im November die Facetten von Gewalt, aber auch von Prävention und Hilfe. Zu den Höhepunkten zählen unter anderem Nightwalks durch Damme, Lohne und Vechta, die auf sehr große Resonanz stießen.
„Wir nehmen wahr, dass immer mehr Menschen für das Thema sensibilisiert sind“, sagt Brokamp. Das könne mit auf die Aktionen der vergangenen Jahre zurückzuführen sein: 2019 signalisierten mehr als 5.000 verteilte orange Sattelbezüge ein deutliches „JA“ zu einem Anrecht auf ein Leben ohne Gewalt, 2020 verteilten die Gleichstellungsbeauftragten 10.000 Taschentuchpackungen unter dem Motto „Frei atmen ohne Gewalt“.
Notwendig sei die Sensibilisierung allerdings auch, sind sich die Gleichstellungsbeauftragten sicher. Schließlich berichtet die Beratungs- und Interventionsstelle bei Bedrohung und Gewalt für die Polizeiinspektion Cloppenburg-Vechta von mittlerweile mehr als 500 Einsätzen pro Jahr. Bei einer Dunkelziffer von mindestens 65 Prozent kann von 1500 Fällen häuslicher Gewalt allein im Landkreis Vechta ausgegangen werden. „Werden Bedrohungen, digitale Gewalt, Stalking und weitere Formen von Gewalt hinzugerechnet, kennt sicher jeder zumindest eine Frau, die mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen war“, ist sich Brokamp sicher.
Für Betroffene haben die Fachfrauen einen ganz konkreten Tipp: das „Signal for Help“, das die Canadian Women's Foundation im Zuge der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen ins Leben gerufen hat und das weltweit verwendet wird. Dabei wird die Hand mit eingeklapptem Daumen und der Innenfläche nach vorn kurz angehoben und dann zur Faust zusammengeschlossen. Diese Geste ist international, erfordert keinen Laut und kann selbst in Videoanrufen verwendet werden. „Solche einfachen, aber effektiven Symbole sind wichtig, denn auch im Landkreis Vechta sind die Zahlen zu häuslicher Gewalt steigend“, betont der Arbeitskreis.