Nach der positiven Bilanz des letzten Jahres fand im Mai wieder eine „Betriebe-Tour mit Migrantinnen“ im Landkreis Cloppenburg statt. Ein Netzwerk aus verschiedenen Institutionen, darunter die Agentur für Arbeit Vechta, das Jobcenter sowie die VHS Cloppenburg hatte erneut Frauen mit Migrationshintergrund eingeladen, zu Fuß und per Bulli Unternehmen aus der Region zu besichtigen. Vermittelt durch die Oldenburgische IHK, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft sowie unterstützt durch die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe öffneten diesmal in Essen (Oldenburg) ansässige Unternehmen ihre Türen.
K+K Klaas & Kock, MIAVIT sowie das St. Leo-Stift ermöglichten den Teilnehmerinnen, unkompliziert erste Kontakte zu knüpfen und mögliche Arbeitsplätze in Augenschein zu nehmen. Insgesamt 14 Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern, darunter Polen, Albanien und Peru, waren bei der Tour dabei und ziehen – wie die beteiligten Unternehmen – ein positives Fazit. Die besuchten Unternehmen präsentierten sich bestens vorbereitet und mit einer deutlich spürbaren Willkommenskultur. So stellte K+K Klaas & Kock den Migrantinnen das vielfältige Aufgabenspektrum im Lebensmitteleinzelhandel vor und gewährte einen ausführlichen Blick „hinter die Kulissen“. Eine Teilnehmerin konnte direkt ein kurzes Bewerbungsgespräch führen. Das St. Leo Stift zeigte bei einer Führung durch die Pflegeeinrichtung die verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten in Betreuung, Großküche und Reinigung. Dabei wurden viele der für die Migrantinnen relevanten Dinge, wie Sprachkenntnisse, Anerkennung von Qualifikationen und Möglichkeiten der Stellensuche thematisiert. Eine Teilnehmerin brachte bereits einige Jahre Berufserfahrung im Gesundheitsbereich ihres Heimatlandes mit und bekam die Chance zu weiterführenden Gesprächen. Das
international aufgestellte Unternehmen MIAVIT, das in der betriebseigenen Kantine ca. 200 Beschäftige sowie den SC Rasta Vechta mit Essen versorgt, machte deutlich, dass es u. a. in der Produktion Einsatzmöglichkeiten gibt, in denen auf Englisch gearbeitet werden kann. Auch die Wege zwischen den Unternehmen blieben nicht ungenutzt, boten sie doch Gelegenheiten für Austausch und zur Klärung weiterer offener Fragen – etwa zur Ausbildung in Deutschland oder auch den Möglichkeiten einer Teilzeitausbildung.
Die Freude der Unternehmen über das Beschäftigungs- und Qualifizierungsinteresse der Migrantinnen war groß. Die Ansprechpersonen machten während der Besuche bereits deutlich: Der Bedarf an Arbeitskräften ist da, sowohl auf Fachkräfte- als auch auf Helferebene, in Voll- und in Teilzeit. Es bieten sich vielfältige Möglichkeiten zum Quereinstieg, auch über Praktika und Qualifizierung. Die Frauen wurden grundsätzlich ermutigt, sich auch ein zweites Mal zu bewerben, sollte es beim ersten Mal nicht geklappt haben. Zusätzlich sind auch die Männer aus dem Umfeld der Teilnehmerinnen indirekt auf Bewerbungen für offene Stellen angesprochen worden.
Der Arbeitskreis hofft, dass das Interesse auf beiden Seiten nun zu konkreten praktischen Erprobungen und Anstellungsverhältnissen führt. Im Mai ist noch eine weitere Aktion im Landkreis Vechta geplant. Auch diese mit dem Ziel, Migrantinnen bestmöglich zu begleiten, ihren Weg in den Beruf zu finden.
Fotos: Agentur für Arbeit
Das international aufgestellte Unternehmen MIAVIT machte den Migrantinnen deutlich, dass es auch Einsatzmöglichkeiten gibt, in denen auf Englisch gearbeitet werden kann. Begleitet
wurden die Frauen u. a. von Anja Komossa (BCA Jobcenter Cloppenburg, 4. v. l.), Stefanie Rolfes-Gröninger (BCA Agentur für Arbeit Vechta, 8. v. l.), Renate Hitz (Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, 7. v. r.), Bettina Doneit (IHK, 5. v. r.), Ursula Hoppe (LWK, 4. v. r.) und Petra Thesing (Landkreis Cloppenburg, ganz rechts).